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By raumzeit

Paprikasoße Ungarische Art: Das Originalrezept einfach selbst gemacht

Lust auf deftig und würzig? Dann ist Paprikasoße Ungarische Art genau das Richtige! Vielseitig und aromatisch, passt sie nicht nur hervorragend zu Schnitzel, sondern verfeinert auch zahlreiche andere Gerichte. Früher kannte man sie unter einem anderen, diskriminierenden Namen, der heute nicht mehr angebracht ist. Deshalb ist “Paprikasoße Ungarische Art”, oder kurz “Paprikás”, die korrekte Bezeichnung. In diesem umfassenden Guide zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ihr diese köstliche Soße einfach selbst zubereitet, von der Auswahl der Zutaten bis hin zu kreativen Variationen und Serviervorschlägen.

Die perfekte Paprikasoße: Zutaten und Zubereitung

Dieses Rezept ist für etwa vier Portionen berechnet.

Zutatenliste

  • 3 große rote Paprikaschoten (gerne auch gelb und grün für mehr Farbe)
  • 2 mittelgroße Zwiebeln, fein gehackt
  • 2-3 Knoblauchzehen, gepresst oder fein gehackt
  • 1 Dose (800g) gehackte Tomaten
  • 2-3 Gewürzgurken, fein gewürfelt (optional, aber typisch ungarisch)
  • 200 ml trockener Weißwein (optional, alternativ Gemüse- oder Hühnerbrühe)
  • 2 EL weißer Balsamico-Essig (optional, alternativ Weißweinessig)
  • 2 EL Ajvar (optional, für mehr Schärfe)
  • 500 ml Gemüse- oder Rinderbrühe
  • Salz, Pfeffer, süßer und scharfer Paprika nach Geschmack
  • Optional: Lorbeerblatt, Majoran, Thymian, Sauerrahm oder Crème fraîche

Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Vorbereitung: Paprika waschen, entkernen und in Streifen schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Gewürzgurken ebenfalls fein würfeln.
  2. Aromaten anbraten: Etwas Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch hinzugeben und kurz mitbraten, ohne ihn zu verbrennen.
  3. Paprika hinzufügen: Paprikastreifen in den Topf geben und unter gelegentlichem Rühren weich dünsten.
  4. Soße zubereiten: Gehackte Tomaten, Gewürzgurken (falls verwendet), Weißwein (oder Brühe) und Essig hinzufügen. Alles gut verrühren.
  5. Köcheln lassen: Brühe angießen, Gewürze und Kräuter hinzufügen und zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, abdecken und mindestens 30 Minuten, gerne auch länger, köcheln lassen. Je länger die Soße köchelt, desto intensiver wird der Geschmack.
  6. Abschmecken: Vor dem Servieren die Soße abschmecken und gegebenenfalls mit Salz, Pfeffer, Paprika oder etwas Zucker nachwürzen.
  7. Verfeinern (optional): Für eine cremigere Soße kurz vor dem Servieren einen Klecks Sauerrahm oder Crème fraîche unterrühren.

Tipps und Tricks für die perfekte Paprikasoße

  • Paprika-Qualität: Hochwertiges Paprikapulver ist entscheidend für den Geschmack. Experimentiert mit verschiedenen Sorten, um eure Lieblingsmischung zu finden.
  • Nicht anbrennen lassen: Achtet darauf, dass das Paprikapulver beim Anbraten nicht anbrennt, da es sonst bitter wird.
  • Konsistenz: Ist die Soße zu dünn, könnt ihr sie mit etwas angerührter Speisestärke binden. Ist sie zu dick, gebt einfach etwas mehr Brühe hinzu.

Variationen und Serviervorschläge

Schärfegrad anpassen

Die Schärfe lässt sich durch die Menge an scharfem Paprika oder die Zugabe von Chili steuern.

Vegetarisch/Vegan

Für eine vegetarische/vegane Variante verwendet Gemüsebrühe und lasst die Sauerrahm weg. Alternativ könnt ihr pflanzliche Sahne verwenden.

Regionale Variationen

Es gibt unzählige regionale Abwandlungen der Paprikasoße. Probiert verschiedene Paprikasorten, Kräuter und Gewürze aus, um eure eigene Lieblingsvariante zu kreieren. Manche Rezepte enthalten auch Champignons, Karotten oder anderes Gemüse.

Serviervorschläge

Paprikasoße ist nicht nur ein Klassiker zu Schnitzel, sondern auch ein vielseitiger Begleiter zu Steaks, Hähnchen, Würstchen und sogar gebratenem Gemüse. Sie schmeckt hervorragend zu Reis, Nudeln, Kartoffeln, Walnusspesto oder als Ergänzung zur veganen Béchamelsauce.

Warum “Paprikasoße Ungarische Art” und nicht “Zigeunersoße”?

Der Begriff “Zigeunersoße” ist diskriminierend und daher nicht mehr zeitgemäß. Er basiert auf Vorurteilen gegenüber Sintizze und Romnja und trägt zur Verbreitung von Stereotypen bei. “Paprikasoße Ungarische Art” oder einfach “Paprikás” sind die respektvollen und korrekten Bezeichnungen. Die Umbenennung ist nicht nur eine Frage der politischen Korrektheit, sondern ein wichtiger Schritt zu einem achtsameren Umgang mit Sprache und der Anerkennung der Sensibilität marginalisierter Gruppen. Ähnliche Diskussionen gibt es auch bei anderen Bezeichnungen wie “Mohrenkopf” oder “Negerkuss”, die ebenfalls durch neutrale Alternativen ersetzt werden. Die Sinti Allianz Deutschland lehnte die Namensänderung beispielsweise ab, was die Komplexität der Thematik verdeutlicht und weiteren Dialog erfordert.

Knorr, der größte Hersteller dieser Soße, hat im August 2020 die Umbenennung zu “Paprikasauce Ungarische Art” vollzogen und damit ein wichtiges Zeichen gesetzt. Es zeigt, wie Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und zu einem inklusiveren Sprachgebrauch beitragen können.

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Die Paprikasoße lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren und hält sich dort etwa 3-4 Tage. Einfrieren ist ebenfalls möglich.

Fazit

Paprikasoße Ungarische Art ist ein wahrer Genuss und überraschend einfach zuzubereiten. Mit diesem Guide und den vielen Tipps und Variationen könnt ihr eure eigene perfekte Paprikasoße kreieren. Probiert es aus und teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren!